17. November 2025 min read

Wie viel Protein braucht man für den Muskelaufbau? Wissenschaftlich fundierte Empfehlungen

Wie viel Protein braucht man wirklich für den Muskelaufbau? Erfahre, welche Mengen laut aktueller Wissenschaft optimal sind, welche Proteinquellen sich eignen und wie du sie richtig über den Tag verteilst.

Wie viel Protein braucht man für den Muskelaufbau? Wissenschaftlich fundierte Empfehlungen
Autor:Lukas

Der Aufbau von Muskelmasse ist eines der häufigsten Ziele im Fitness- und Gesundheitssport. Dabei spielt nicht nur das Training selbst, sondern auch die Ernährung eine entscheidende Rolle. Insbesondere die Proteinzufuhr ist zentral, wenn es darum geht, das Muskelwachstum effektiv zu fördern. Doch wie viel Protein braucht der Körper tatsächlich, um Muskeln aufzubauen?

Was ist Protein und warum ist es wichtig?

Proteine, auch Eiweiße genannt, bestehen aus Aminosäuren und sind essenzielle Bausteine des Körpers. Sie bilden die Struktur von Muskeln, Organen, Enzymen und Hormonen. Ohne ausreichend Protein kann der Körper keine neue Muskelmasse aufbauen – im Gegenteil, ein Defizit kann sogar zu Muskelabbau führen. Besonders nach dem Training sind Proteine entscheidend, um Reparaturprozesse in den Muskelfasern zu unterstützen und das Wachstum anzuregen.

Wie viel Protein benötigt der Mensch im Durchschnitt?

Die allgemeinen Empfehlungen für die tägliche Proteinzufuhr liegen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei etwa 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht für durchschnittlich aktive Erwachsene. Das bedeutet: Eine 70 Kilogramm schwere Person benötigt rund 56 Gramm Protein pro Tag, um die grundlegenden Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Diese Menge reicht jedoch nicht aus, wenn das Ziel gezielter Muskelaufbau ist.

Optimale Proteinzufuhr für Muskelaufbau

Für den Muskelaufbau empfehlen aktuelle wissenschaftliche Studien eine höhere Proteinzufuhr von 1,6 bis 2,2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Leistungssportler oder Personen mit intensivem Krafttraining können sogar bis zu 2,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht zuführen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Wichtig ist dabei jedoch nicht nur die Menge, sondern auch die Verteilung über den Tag.

  • Beispiel: Eine Person mit 75 Kilogramm Körpergewicht sollte zwischen 120 und 165 Gramm Protein pro Tag konsumieren.
  • Verteilung: Ideal ist es, die Aufnahme gleichmäßig über 3–5 Mahlzeiten zu verteilen. So wird die Proteinsynthese über den Tag konstant aufrechterhalten.

Welche Proteine eignen sich am besten?

Es gibt tierische und pflanzliche Proteinquellen, die beide zum Muskelaufbau beitragen können. Tierische Quellen wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte bieten ein vollständiges Aminosäureprofil, was sie besonders effektiv macht. Pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte, Nüsse, Tofu oder Quinoa können ebenfalls sehr wertvoll sein – vor allem in Kombination, um das Aminosäureprofil auszugleichen.

  • Tierische Proteinquellen: Hähnchenbrust, Rindfleisch, Lachs, Eier, Magerquark, Joghurt.
  • Pflanzliche Proteinquellen: Linsen, Kichererbsen, Soja, Tempeh, Chiasamen, Haferflocken.

Für Veganerinnen und Veganer ist es empfehlenswert, verschiedene pflanzliche Quellen zu kombinieren (z. B. Hülsenfrüchte mit Getreide), um eine vollständige Versorgung mit allen essenziellen Aminosäuren zu erreichen.

Der Einfluss des Trainings auf den Proteinbedarf

Die Trainingsintensität spielt eine große Rolle. Je intensiver die muskuläre Belastung, desto höher ist der Bedarf. Nach einem harten Krafttraining entstehen Mikroverletzungen in den Muskelfasern, die repariert werden müssen. Protein dient dabei als Baustoff für die Erholung und das Wachstum. Ein Proteinshake oder eine eiweißreiche Mahlzeit innerhalb von 30–60 Minuten nach dem Training kann diesen Prozess effektiv unterstützen.

Protein und Regeneration

Neben dem Muskelaufbau verbessert eine ausreichende Proteinzufuhr auch die Regeneration. Besonders während der Schlafphase läuft die Proteinsynthese auf Hochtouren. Eine eiweißreiche Mahlzeit am Abend – etwa Magerquark mit Nüssen oder ein Proteinshake mit Casein – kann dazu beitragen, die nächtliche Regeneration und den Muskelaufbau zu unterstützen.

Kann zu viel Protein schaden?

Oft wird behauptet, eine hohe Proteinzufuhr könne die Nieren belasten. Bei gesunden Menschen gibt es jedoch laut aktueller Studienlage keinen Hinweis darauf, dass eine Proteinaufnahme von bis zu 2,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht schädlich ist. Wichtig ist allerdings, ausreichend zu trinken, da der Stoffwechsel von Eiweiß Wasser benötigt, um Abbauprodukte auszuscheiden.

Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Vorerkrankungen sollten ihre Proteinzufuhr mit einem Arzt oder Ernährungsberater absprechen.

Timing: Wann sollte man Protein essen?

Der Körper baut nicht nur während des Trainings, sondern auch in Ruhephasen Muskeln auf – vorausgesetzt, er hat genug Baumaterial zur Verfügung. Daher spielt das „Protein-Timing“ eine wichtige Rolle. Besonders effektiv ist die Zufuhr:

  • Morgens nach dem Aufstehen, um den nächtlichen Katabolismus zu stoppen.
  • Innerhalb einer Stunde nach dem Training („anaboles Fenster“).
  • Vor dem Schlafengehen, um die nächtliche Proteinsynthese zu unterstützen.

Praktische Tipps zur Proteinversorgung

  • Plane jede Mahlzeit mit einer Proteinquelle.
  • Kombiniere pflanzliche und tierische Eiweißquellen für optimale Balance.
  • Nutze Proteinshakes als Ergänzung, nicht als Ersatz für echte Lebensmittel.
  • Achte auf eine gleichmäßige Verteilung der Eiweißaufnahme über den Tag.
  • Vermeide große Proteinmengen auf einmal – der Körper kann pro Mahlzeit nur begrenzt verwerten (etwa 25–40 Gramm).

Fazit

Für den Muskelaufbau ist Protein unverzichtbar. Wer regelmäßig Krafttraining betreibt, sollte täglich 1,6 bis 2,2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen, um die Muskelproteinsynthese zu maximieren. Dabei zählt nicht allein die Gesamtmenge, sondern auch die Qualität der Eiweißquellen und die Verteilung über den Tag. Mit einer ausgewogenen Ernährung, die hochwertige Proteinquellen einschließt, lassen sich nachhaltige Fortschritte und eine bessere Regeneration erzielen.

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