Scissor Kicks: So formst du dynamische und starke Bauchmuskeln
Scissor Kicks gezielt für starke, dynamische Bauchmuskeln einsetzen: Erfahre, welche Muskeln trainiert werden, wie du die Übung sauber ausführst, häufige Fehler vermeidest und Scissor Kicks sinnvoll in dein Workout integrierst.

Scissor Kicks gehören zu den beliebtesten Bodyweight-Übungen, wenn es darum geht, die Bauchmuskeln dynamisch, funktional und effektiv zu trainieren. Sie sehen einfach aus, brennen aber schon nach wenigen Sekunden – und genau das macht sie so wirkungsvoll. Richtig ausgeführt stärken sie nicht nur deine geraden Bauchmuskeln, sondern vor allem auch die tiefe Rumpfmuskulatur und die Hüftbeuger.
In diesem Artikel erfährst du, warum Scissor Kicks so effektiv sind, welche Muskulatur sie ansprechen, wie du sie technisch sauber ausführst, welche typischen Fehler du vermeiden solltest und wie du die Übung je nach Trainingslevel anpassen kannst. Außerdem bekommst du praktische Tipps, wie du Scissor Kicks sinnvoll in dein Bauch- und Ganzkörpertraining integrierst.
Was sind Scissor Kicks?
Scissor Kicks (auf Deutsch oft als „Scheren-Kicks“ oder „Scherenbewegung“ bezeichnet) sind eine dynamische Übung am Boden, bei der du auf dem Rücken liegst und deine Beine abwechselnd in einer scherenartigen Bewegung kreuzt. Dabei bleibt dein Oberkörper weitgehend stabil, während deine Bauchmuskeln und der Hüftbeuger die Arbeit übernehmen.
Das Besondere an Scissor Kicks ist die Kombination aus statischer Rumpfspannung und dynamischer Beinbewegung. Du musst deine Körpermitte permanent stabil halten, während deine Beine in Bewegung sind. Das trainiert nicht nur die sichtbaren „Sixpack-Muskeln“, sondern auch die tiefen Stabilisationsmuskeln, die für eine gesunde Haltung und einen starken Core entscheidend sind.
Welche Muskeln werden trainiert?
Scissor Kicks sind eine Core-Übung mit Schwerpunkt auf der vorderen Kette des Körpers. Mehrere Muskelgruppen arbeiten gleichzeitig, um die Bewegung zu kontrollieren und den Rumpf zu stabilisieren.
- Gerader Bauchmuskel (Rectus abdominis): Er ist für die Beugung des Rumpfes verantwortlich und sorgt maßgeblich für das „Sixpack“-Aussehen. Bei Scissor Kicks hält er den unteren Rücken am Boden und stabilisiert den Oberkörper.
- Untere Bauchmuskeln: Auch wenn es anatomisch keinen getrennten „unteren“ Bauchmuskel gibt, spürst du bei Scissor Kicks besonders die Region unterhalb des Bauchnabels, da die Beinbewegung hier viel Spannung erzeugt.
- Hüftbeuger (Iliopsoas und weitere Flexoren): Sie heben und senken die Beine. Ein starker Hüftbeuger ist wichtig für explosive Bewegungen wie Sprinten und Springen, sollte jedoch immer im Zusammenspiel mit einem stabilen Core trainiert werden.
- Schräger Bauchmuskel (Obliques): Vor allem bei seitlich versetzten oder diagonalen Varianten arbeiten die schrägen Bauchmuskeln mit, um das Becken zu stabilisieren.
- Tiefe Rumpfmuskulatur (Transversus abdominis): Dieser „innere Gürtel“ um deine Taille sorgt dafür, dass deine Wirbelsäule in einer sicheren Position bleibt. Er wird bei jeder sauberen Core-Übung aktiviert – so auch bei Scissor Kicks.
Durch diese vielseitige Muskelaktivierung sind Scissor Kicks nicht nur optisch interessant für einen definierten Bauch, sondern auch funktionell wertvoll für deine Körperhaltung, Stabilität und Leistungsfähigkeit im Alltag und im Sport.
Vorteile von Scissor Kicks für dynamische Bauchmuskeln
Scissor Kicks bieten weit mehr als nur ein brennendes Gefühl im Bauchbereich. Sie überzeugen durch eine Reihe praktischer Vorteile, die sie zu einem festen Bestandteil deines Workouts machen können.
- Hohe Aktivierung der Core-Muskulatur: Durch die Kombination aus statischer Spannung und Bewegung trainierst du Kraft, Kontrolle und Ausdauer deiner Rumpfmuskeln gleichzeitig.
- Keine Ausrüstung notwendig: Du kannst Scissor Kicks überall ausführen – zu Hause, im Gym, im Park oder sogar auf Reisen im Hotelzimmer. Eine Matte reicht völlig aus.
- Gute Übung für die Körperhaltung: Eine starke Körpermitte entlastet den unteren Rücken und unterstützt eine aufrechte Haltung. Das kann langfristig Beschwerden im Alltag vorbeugen.
- Unterstützt sportliche Leistungsfähigkeit: Viele Sportarten – etwa Laufen, Fußball, Tennis oder Kampfsport – profitieren von einem stabilen Core. Scissor Kicks verbessern deine Stabilität bei Richtungswechseln, Sprints und Sprüngen.
- Skalierbar für jedes Fitnesslevel: Mit kleinen Anpassungen kannst du die Übung leichter oder anspruchsvoller gestalten, ohne den Grundcharakter zu verändern.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So führst du Scissor Kicks richtig aus
Eine saubere Technik ist entscheidend, damit Scissor Kicks ihre volle Wirkung entfalten und du deine Gelenke – vor allem den unteren Rücken – schützt. Gehe bei der Ausführung wie folgt vor:
- 1. Ausgangsposition einnehmen: Lege dich flach auf den Rücken. Deine Beine sind zunächst ausgestreckt, die Fersen liegen am Boden. Platziere deine Arme seitlich neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach unten. Alternativ kannst du die Hände leicht unter dein Gesäß schieben, um den unteren Rücken zu unterstützen, besonders als Einsteiger.
- 2. Core aktivieren: Spanne deine Bauchmuskeln aktiv an, ziehe den Bauchnabel sanft in Richtung Wirbelsäule und presse den unteren Rücken bewusst in die Matte. So verhinderst du ein Hohlkreuz.
- 3. Beine anheben: Hebe nun beide Beine gestreckt an, sodass sie wenige Zentimeter bis etwa 30 Grad über dem Boden schweben. Je tiefer du die Beine hältst, desto anspruchsvoller wird die Übung.
- 4. Scherenbewegung ausführen: Führe eine kontrollierte, scherenartige Bewegung aus, indem du ein Bein nach oben und das andere nach unten bewegst – ohne den Boden zu berühren. Kreuze die Beine leicht übereinander und wechsle dann die Position: Das obere Bein geht nach unten, das untere nach oben.
- 5. Atmung nicht vergessen: Atme gleichmäßig weiter. Vermeide es, die Luft anzuhalten. Atme zum Beispiel in der Mitte der Bewegung ein und während des Beinwechsels aus.
- 6. Tempo und Dauer: Führe die Bewegung langsam und kontrolliert aus, nicht ruckartig. Ein typischer Startpunkt sind 20–30 Sekunden pro Satz oder 10–20 Wiederholungen pro Seite, je nach Fitnesslevel.
Beende den Satz, indem du die Beine kontrolliert absenkst und deine Spannung kurz löst, bevor du in den nächsten Durchgang gehst.
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Scissor Kicks sind zwar technisch nicht extrem komplex, aber es gibt typische Fehler, die die Wirkung reduzieren oder sogar zu Beschwerden führen können. Achte auf folgende Punkte:
- Hohlkreuz im unteren Rücken: Wenn dein unterer Rücken sich vom Boden löst, wandert die Belastung von den Bauchmuskeln in den Rücken. Lösung: Halte den Bauch fest angespannt, drücke den unteren Rücken bewusst in die Matte und hebe die Beine etwas höher an, wenn du die Spannung nicht halten kannst.
- Zu schnelles, unkontrolliertes Tempo: Wer die Beine „durch die Luft schleudert“, nutzt Schwung statt Muskelkraft. Lösung: Führe die Bewegung ruhig und bewusst aus, zähle innerlich das Tempo (z. B. „eins-zwei“ pro Wechsel).
- Kopf und Schultern verkrampfen: Viele spannen Nacken und Schultern unnötig an oder ziehen den Kopf nach vorne. Lösung: Lege den Kopf entspannt auf der Matte ab, halte den Nacken lang und die Schultern locker.
- Zu geringe Core-Aktivierung: Wenn du die Übung hauptsächlich in den Hüftbeugern spürst, ist dein Bauch zu passiv. Lösung: Konzentriere dich darauf, den Bauchnabel zur Wirbelsäule zu ziehen und den Bauch vor jedem Satz bewusst zu aktivieren.
- Falsche Atmung: Luft anhalten erhöht den Druck im Körper und macht die Übung unnötig anstrengend. Lösung: Atme ruhig und gleichmäßig – finde einen Rhythmus, der zu deinem Tempo passt.
Scissor Kicks für Anfänger
Wenn du noch ganz am Anfang stehst oder länger keinen Sport gemacht hast, kannst du Scissor Kicks leicht an dein Level anpassen. Das Ziel ist eine saubere Technik und ein spürbarer, aber kontrollierbarer Muskelreiz – kein maximaler Schmerz.
- Beine höher halten: Hebe deine Beine nicht nur wenige Zentimeter, sondern eher auf etwa 45 Grad an. Dadurch wird der Hebel kürzer und die Belastung für den unteren Rücken geringer.
- Hände unter das Becken legen: Wenn du die Hände unter dein Gesäß schiebst, unterstützt du den unteren Rücken und kannst dich besser auf die Bauchspannung konzentrieren.
- Kürzere Intervalle: Starte mit 10–15 Sekunden oder 8–10 Wiederholungen pro Seite und steigere dich langsam. Qualität geht vor Quantität.
- Pausen bewusst einbauen: Gönne dir zwischen den Sätzen 30–45 Sekunden Pause, um die Spannung aus Rücken und Hüftbeugern kurz zu lösen.
Mit der Zeit kannst du die Dauer und Intensität erhöhen, sobald du die Übung ohne Hohlkreuz und ohne Schmerzen im unteren Rücken durchführen kannst.
Fortgeschrittene Varianten für mehr Dynamik
Wenn die klassische Ausführung für dich zu leicht geworden ist, kannst du Scissor Kicks mit ein paar gezielten Anpassungen deutlich anspruchsvoller machen. So forderst du deine Bauchmuskeln immer wieder neu heraus.
- Längere Hebel: Halte deine Beine möglichst gestreckt und so niedrig wie möglich über dem Boden, ohne den unteren Rücken zu überlasten. Schon wenige Zentimeter Unterschied verändern die Intensität deutlich.
- Arme über dem Kopf: Anstatt die Arme neben dem Körper zu platzieren, strecke sie gestreckt hinter deinem Kopf auf der Matte aus. Dadurch verlagerst du den Schwerpunkt und erhöhst die Anforderungen an den Core.
- Scissor Kicks mit Oberkörper-Anhebung: Hebe Kopf und Schultern leicht vom Boden ab, als würdest du in eine Crunch-Position gehen. Halte die Spannung im Oberkörper, während du die Beinbewegung ausführst.
- Gewichtsmanschetten oder Miniband: Nutze leichte Fußmanschetten oder ein Miniband um die Knöchel, um zusätzlichen Widerstand zu erzeugen. Achte darauf, dass deine Technik trotzdem sauber bleibt.
- Tempo-Variationen: Wechsle zwischen langsamen Phasen für maximale Muskelspannung und kurzen, schnelleren Intervallen, um die Muskulatur zusätzlich zu ermüden.
So integrierst du Scissor Kicks in dein Training
Damit Scissor Kicks ihre Wirkung voll entfalten, solltest du sie sinnvoll in dein bestehendes Trainingsprogramm integrieren. Du kannst sie sowohl in ein klassisches Bauchtraining als auch in Ganzkörper-Workouts einbauen.
- Als Teil deines Core-Zirkels: Kombiniere Scissor Kicks mit Übungen wie Planks, Russian Twists und Leg Raises. Beispiel: 30 Sekunden Plank, 20 Sekunden Scissor Kicks, 20 Russian Twists, 20 Sekunden Hollow Body Hold – 3–4 Runden.
- Am Ende des Workouts: Nutze Scissor Kicks als „Finisher“, um deine Bauchmuskeln am Schluss noch einmal gezielt zu ermüden. 2–3 Sätze à 20–30 Sekunden reichen oft aus.
- In Intervall- oder HIIT-Trainings: Baue Scissor Kicks in Tabata- oder EMOM-Formate ein. Zum Beispiel: 20 Sekunden Belastung, 10 Sekunden Pause, 8 Runden.
- Für Läufer und Teamsportler: Verwende Scissor Kicks 2–3 Mal pro Woche als ergänzendes Stabilitätstraining, um deine Hüft- und Rumpfkraft zu verbessern.
Wie häufig du Scissor Kicks trainierst, hängt von deinem Gesamtplan ab. Für die meisten Menschen sind 2–4 Core-Einheiten pro Woche ausreichend, um Fortschritte zu erzielen, ohne den Körper zu überlasten.
Wie viele Wiederholungen sind optimal?
Die ideale Wiederholungszahl oder Dauer für Scissor Kicks hängt von deinem Trainingsziel und deinem aktuellen Fitnesslevel ab. Grundsätzlich gilt: Arbeite lieber mit Zeitintervallen als mit starren Wiederholungszahlen, da die Bewegung kontinuierlich und fließend ausgeführt wird.
- Einsteiger: 2–3 Sätze à 10–20 Sekunden oder 8–10 Wiederholungen pro Seite, mit ausreichend Pausen zwischen den Sätzen.
- Fortgeschrittene: 3–4 Sätze à 20–30 Sekunden oder 15–25 Wiederholungen pro Seite, je nach Intensität der Variante.
- Sehr Fortgeschrittene: 4 Sätze à 30–40 Sekunden, insbesondere in Kombination mit anderen Core-Übungen in einem Zirkel.
Achte darauf, dass du gegen Ende des Satzes eine deutliche, aber kontrollierbare Ermüdung spürst. Wenn du kaum noch Spannung halten kannst oder dein Rücken beginnt, den Boden zu verlassen, ist der Satz beendet – Qualität hat immer Vorrang.
Scissor Kicks und Fettabbau am Bauch
Viele setzen Scissor Kicks (und andere Bauchübungen) mit gezieltem Fettabbau am Bauch gleich. Hier ist es wichtig, realistische Erwartungen zu haben: Keine Übung der Welt kann allein Fett an einer bestimmten Körperstelle „wegschmelzen“. Sichtbare Bauchmuskeln entstehen durch eine Kombination aus Muskelaufbau, niedrigem Körperfettanteil und einem insgesamt aktiven Lebensstil.
Scissor Kicks helfen dir, deine Bauchmuskeln stärker und definierter zu machen. Damit diese Muskulatur sichtbar wird, brauchst du zusätzlich:
- Eine insgesamt ausgeglichene, eher kalorienbewusste Ernährung.
- Regelmäßiges Krafttraining für den ganzen Körper.
- Ausdauertraining oder mehr Bewegung im Alltag, um den Energieverbrauch zu erhöhen.
Nutze Scissor Kicks also als Baustein in einem ganzheitlichen Fitnesskonzept – nicht als einzige Maßnahme, um einen flachen Bauch zu erreichen.
Sicherheit und Kontraindikationen
Obwohl Scissor Kicks eine Übung mit dem eigenen Körpergewicht sind, eignen sie sich nicht für jede Situation. Achte insbesondere in folgenden Fällen auf Vorsicht und im Zweifel auf Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal:
- Akute oder chronische Rückenbeschwerden: Wenn du Schmerzen im unteren Rücken hast, solltest du Scissor Kicks nur sehr vorsichtig testen oder Alternativen wie Dead Bug oder stabilere Plank-Varianten wählen.
- Probleme im Hüftbereich: Bei Hüftimpingement oder Hüftschmerzen kann die dynamische Beinarbeit Beschwerden verstärken. Hier sind individuell angepasste Übungen oft sinnvoller.
- Nach Schwangerschaft oder Operationen: Nach einer Entbindung oder Bauchoperation solltest du vor intensiven Core-Übungen unbedingt ärztlichen Rat einholen, um die Bauchwand nicht zu überlasten.
Höre auf deinen Körper: Ein „gutes Brennen“ im Bauch ist normal, stechende Schmerzen im Rücken oder in der Hüfte sind ein Warnsignal und ein Grund, die Übung anzupassen oder zu pausieren.
Fazit: Scissor Kicks als effektives Tool für starke, dynamische Bauchmuskeln
Scissor Kicks sind eine einfache, aber sehr effektive Übung, um deine Bauchmuskeln dynamisch zu trainieren und deine Rumpfstabilität zu verbessern. Du brauchst keine Ausrüstung, kannst sie überall ausführen und hast zahlreiche Möglichkeiten, die Intensität an dein persönliches Niveau anzupassen.
Wenn du auf eine saubere Technik achtest, deinen unteren Rücken schützt und die Übung regelmäßig in dein Training integrierst, kannst du mit Scissor Kicks einen spürbaren Beitrag zu einem starken, funktionalen und ästhetisch definierten Core leisten. Kombiniert mit einer durchdachten Ernährung und einem ganzheitlichen Trainingskonzept sind sie ein wertvolles Tool auf dem Weg zu einem flachen, kräftigen Bauch.


