1. Dezember 2025 min read

Starker Core mit Pilates: Die besten Übungen für eine kraftvolle Körpermitte

Pilates Core-Training: Entdecke die besten Pilates-Übungen für eine starke Körpermitte, bessere Haltung und weniger Rückenschmerzen – inkl. Anleitung und Trainingstipps.

Starker Core mit Pilates: Die besten Übungen für eine kraftvolle Körpermitte
Autor:Lukas

Pilates gehört zu den effektivsten und zugleich gelenkschonendsten Trainingsmethoden, um die Körpermitte zu stärken. Ein kräftiger Core bedeutet nicht nur einen flacheren Bauch, sondern auch eine bessere Haltung, weniger Rückenschmerzen und mehr Stabilität im Alltag wie beim Sport. Im Fokus stehen dabei nicht nur die sichtbaren Bauchmuskeln, sondern das gesamte Muskelkorsett rund um Wirbelsäule und Becken.

Der große Vorteil von Pilates: Die Übungen lassen sich nahezu überall durchführen, benötigen kaum Equipment und können an jedes Fitnesslevel angepasst werden. Entscheidend sind Kontrolle, Atmung und Präzision – nicht Schnelligkeit oder Maximalkraft. Wer regelmäßig übt, spürt bereits nach wenigen Wochen eine verbesserte Spannung im Rumpf und mehr Leichtigkeit in Bewegungen.

Was bedeutet Core im Pilates-Kontext?

Im Pilates meint der Core nicht nur die geraden Bauchmuskeln, sondern ein ganzes Netzwerk an tiefen und oberflächlichen Muskeln. Dazu gehören unter anderem:

  • die tiefen Bauchmuskeln (Transversus abdominis),
  • die schrägen Bauchmuskeln,
  • die unteren Rückenmuskeln,
  • die Beckenbodenmuskulatur,
  • die Muskeln rund um Hüfte und Becken.

Diese Muskeln arbeiten wie ein inneres Korsett, das Wirbelsäule und Becken stabilisiert. Ein gut trainierter Core:

  • verbessert deine Körperhaltung,
  • reduziert das Risiko von Rückenbeschwerden,
  • steigert deine Kraftübertragung in Beine und Arme,
  • unterstützt dich bei Alltagsbewegungen wie Heben, Tragen oder Bücken.

Die wichtigsten Pilates-Prinzipien für ein effektives Core-Training

Damit Pilates-Übungen ihre volle Wirkung auf deinen Core entfalten, ist die Technik entscheidend. Statt viele Wiederholungen unsauber auszuführen, fokussiert sich Pilates auf Qualität und Kontrolle. Folgende Prinzipien helfen dir, mehr aus deinem Training herauszuholen:

  • Zentrierung: Jede Bewegung startet aus der Körpermitte. Bevor du dich bewegst, aktivierst du bewusst deine tiefe Bauchmuskulatur und den Beckenboden.
  • Atmung: In der Regel wird durch die Nase eingeatmet und durch den leicht geöffneten Mund wieder ausgeatmet. Die Atmung unterstützt die Aktivierung der Rumpfmuskeln.
  • Präzision: Jede Übung wird sauber und bewusst ausgeführt. Kleine, kontrollierte Bewegungen sind effektiver als große, unkontrollierte.
  • Konzentration: Deine ganze Aufmerksamkeit liegt auf dem Körper, der Ausrichtung und dem Muskelgefühl. So vermeidest du ungesunde Ausweichbewegungen.
  • Kontrolle: Der Core bleibt während der gesamten Übung aktiv. Schwung oder ruckartige Bewegungen werden vermieden.

Vorbereitung: Haltung und Core-Aktivierung

Bevor du in die einzelnen Pilates-Übungen einsteigst, lohnt es sich, die Grundspannung im Rumpf zu verinnerlichen. Eine einfache Aktivierungsübung hilft dir, das richtige Gefühl zu finden.

Übung 1: Core-Aktivierung im Liegen

Ausgangsposition:

  • Lege dich auf den Rücken, die Füße hüftbreit aufgestellt, Knie gebeugt.
  • Deine Arme liegen entspannt neben dem Körper.
  • Dein Becken ist in einer neutralen Position, das heißt: Die Lendenwirbelsäule liegt weder fest in den Boden gedrückt noch zu stark im Hohlkreuz.

Ausführung:

  • Atme tief durch die Nase ein und spüre, wie sich der Brustkorb weitet.
  • Mit der Ausatmung ziehst du den Bauchnabel sanft in Richtung Wirbelsäule, ohne das Becken zu kippen.
  • Stell dir vor, du schließt einen Reißverschluss von deinem Schambein bis zum Brustbein.
  • Halte diese Spannung einige Sekunden, ohne die Atmung anzuhalten.
  • Mit der nächsten Einatmung löst du die Spannung nur leicht, ohne komplett loszulassen.

Wiederhole die Aktivierung 8–10 Mal. Diese Grundspannung ist die Basis für alle folgenden Core-Pilates-Übungen.

Übung 2: The Hundred – Klassische Core-Aufwärmübung

Wirkung: Aktiviert die gesamte Körpermitte, verbessert Atemkontrolle und Ausdauer der Rumpfmuskulatur.

Ausgangsposition:

  • Lege dich auf den Rücken, bringe die Beine zunächst in Tischposition (Hüft- und Kniegelenke jeweils im 90-Grad-Winkel).
  • Aktiviere deinen Core, indem du den Bauchnabel sanft zur Wirbelsäule ziehst.
  • Hebe Kopf, Nacken und Schulterblätter vom Boden, als würdest du nach deinen Knien greifen wollen.
  • Strecke die Arme parallel zum Boden neben dem Körper aus.

Ausführung:

  • Pumpe nun die Arme kraftvoll, aber klein auf und ab.
  • Atme dabei fünf Armbewegungen lang ein und fünf Armbewegungen lang aus.
  • Halte den Blick leicht nach vorne unten gerichtet, Nacken und Schultern bleiben möglichst entspannt.
  • Der untere Rücken bleibt stabil, ohne ins Hohlkreuz zu fallen.

Dauer und Varianten:

  • Ziel sind insgesamt 100 Armbewegungen (daher der Name).
  • Für Fortgeschrittene: Strecke die Beine schräg nach vorne aus, je tiefer die Beine, desto intensiver für den Core – der Rücken muss aber stabil bleiben.
  • Für Einsteiger: Lege Kopf und Schultern bei Bedarf zwischendurch kurz ab oder halte die Füße auf dem Boden.

Übung 3: Single Leg Stretch – Dynamische Core-Stabilisation

Wirkung: Trainiert die geraden und schrägen Bauchmuskeln, schult die Kontrolle der Beckenposition.

Ausgangsposition:

  • Lege dich wieder auf den Rücken und bringe beide Beine in die Tischposition.
  • Hebe Kopf, Nacken und Schulterblätter an, als würdest du zu den Knien schauen.
  • Fasse mit beiden Händen ein Knie: eine Hand an der Außenseite, die andere an der Innenseite des Schienbeins.

Ausführung:

  • Strecke das andere Bein schräg nach vorne aus, ohne den unteren Rücken vom Boden abheben zu lassen.
  • Wechsle nun fließend: Ziehe das gestreckte Bein ein und strecke dafür das andere Bein nach vorne.
  • Mit jedem Beinwechsel atmest du aus, bei der Vorbereitung auf den nächsten Wechsel ein.
  • Der Bauchnabel bleibt nach innen gezogen, die Bewegung ist kontrolliert, ohne Schwung.

Wiederholungen: Führe 10–16 Wiederholungen pro Seite durch. Achte darauf, dass Nacken und Schultern nicht verspannen, bei Bedarf den Kopf kurz ablegen.

Übung 4: Double Leg Stretch – Mehr Herausforderung für den gesamten Core

Wirkung: Stärkt die gesamte Bauchmuskulatur, fördert Koordination und Atemkontrolle.

Ausgangsposition:

  • Starte wie beim Single Leg Stretch: Rückenlage, beide Beine in Tischposition, Kopf und Schultern angehoben.
  • Umfasse beide Knie mit den Händen.

Ausführung:

  • Atme ein und bereite dich auf die Bewegung vor.
  • Mit der Ausatmung streckst du gleichzeitig beide Beine schräg nach vorne und führst die Arme über Kopf in Verlängerung des Oberkörpers.
  • Halte den Core maximal aktiv, damit der untere Rücken nicht ins Hohlkreuz fällt.
  • Mit der Einatmung führst du Arme und Beine wieder zurück in die Ausgangsposition und umschließt die Knie.

Wiederholungen und Varianten:

  • 8–12 Wiederholungen reichen für einen intensiven Trainingsreiz.
  • Einsteiger können die Beine höher strecken, um den Hebel zu verkürzen.
  • Fortgeschrittene senken die Beine tiefer, solange der Rücken stabil bleibt.

Übung 5: Rolling Like a Ball – Core, Balance und Mobilität

Wirkung: Kräftigt den Core, mobilisiert die Wirbelsäule und verbessert das Gleichgewicht.

Ausgangsposition:

  • Setze dich aufrecht auf die Matte, ziehe die Knie zur Brust und umgreife die Schienbeine oder Knie.
  • Runde die Wirbelsäule, aktiviere die Bauchmuskeln und hebe die Füße vom Boden, sodass du auf deinem Gesäßbalancierst.

Ausführung:

  • Atme ein und rolle kontrolliert über deine Wirbelsäule nach hinten bis zu den Schulterblättern.
  • Mit der Ausatmung rollst du wieder nach vorne, bis du in der Ausgangsposition auf dem Gesäß balancierst, ohne die Füße abzusetzen.
  • Halte die Bauchspannung die ganze Zeit, der Rücken bleibt sanft gerundet.
  • Vermeide es, bis zum Nacken zu rollen – der Bewegungsumfang endet im Bereich der Schulterblätter.

Wiederholungen: 8–10 Wiederholungen in fließender, aber kontrollierter Bewegung.

Übung 6: Single Leg Teaser – Vorbereitung auf den Klassiker

Wirkung: Stärkt Bauchmuskeln, Hüftbeuger und fördert Kontrolle beim Auf- und Abrollen der Wirbelsäule.

Ausgangsposition:

  • Lege dich in Rückenlage, Beine ausgestreckt, Arme hinter dem Kopf oder neben dem Körper.
  • Aktiviere deinen Core und stelle ein Bein angewinkelt auf, das andere bleibt lang gestreckt.

Ausführung:

  • Atme ein, führe die Arme nach vorne in Richtung Decke.
  • Mit der Ausatmung rollst du Wirbel für Wirbel über die Bauchspannung nach oben, bis du in einer aufgerichteten Sitzposition ankommst, das gestreckte Bein bleibt angehoben.
  • Halte kurz die Spannung, der Rücken ist lang, Brustbein angehoben.
  • Mit der Einatmung rollst du kontrolliert wieder Wirbel für Wirbel zurück auf die Matte.

Wiederholungen: 5–8 Wiederholungen pro Seite. Achte auf eine gleichmäßige Bewegung ohne Ruck.

Übung 7: Plank in Pilates-Variante – Ganzkörper-Core-Stabilität

Wirkung: Trainiert Bauch, Rücken, Schultern und Gesäß gleichzeitig und verbessert die Ganzkörperstabilität.

Ausgangsposition:

  • Stütze dich auf Händen und Knien ab, Hände unter den Schultern, Knie unter der Hüfte.
  • Aktiviere deine Körpermitte und ziehe die Schultern weg von den Ohren.

Ausführung:

  • Strecke ein Bein nach hinten, setze die Zehen auf, dann das andere Bein, bis du in einer stabilen Plank-Position bist.
  • Dein Körper bildet eine gerade Linie von Kopf bis Fersen.
  • Der Bauchnabel ist nach innen gezogen, das Becken weder abgesenkt noch zu hoch angehoben.
  • Halte die Position bei ruhiger, gleichmäßiger Atmung.

Dauer und Varianten:

  • Halte die Position anfangs etwa 20–30 Sekunden, steigere auf bis zu 60 Sekunden.
  • Für Einsteiger: Lege die Knie am Boden ab, halte aber die Linie von Kopf bis Knien.
  • Für Fortgeschrittene: Hebe abwechselnd ein Bein wenige Zentimeter vom Boden, ohne das Becken zu verdrehen.

Übung 8: Side Plank – Seitliche Core-Kraft

Wirkung: Stärkt seitliche Bauchmuskeln, Rumpfstabilisatoren und Schultergürtel.

Ausgangsposition:

  • Lege dich seitlich auf die Matte und stütze dich auf deinem Unterarm ab, der Ellbogen steht unter der Schulter.
  • Beide Beine sind gestreckt und liegen übereinander oder leicht versetzt.

Ausführung:

  • Aktiviere den Core und hebe Hüfte und Becken vom Boden, bis dein Körper eine gerade Linie bildet.
  • Die Schultern bleiben weg von den Ohren, der Blick geht nach vorne.
  • Halte die Position und atme ruhig weiter.

Dauer und Varianten:

  • Beginne mit 15–20 Sekunden pro Seite, steigere nach und nach auf 30–45 Sekunden.
  • Einsteiger können das untere Knie ablegen und nur Oberkörper und Hüfte anheben.
  • Fortgeschrittene heben das obere Bein zusätzlich an oder führen kleine Hüftlifte aus.

Wie oft solltest du Pilates für den Core trainieren?

Um mit Pilates spürbare Fortschritte in der Core-Kraft und Stabilität zu erzielen, ist Regelmäßigkeit entscheidend. Es müssen keine stundenlangen Einheiten sein – bereits 20–30 Minuten pro Trainingseinheit reichen aus, wenn du konzentriert arbeitest.

  • Empfehlung für Einsteiger: 2–3 Einheiten pro Woche, mit mindestens einem Pausentag dazwischen.
  • Für Fortgeschrittene: 3–4 Einheiten pro Woche, gerne kombiniert mit anderen Trainingsformen wie Kraft- oder Ausdauertraining.
  • Tipp: Integriere einige der oben genannten Übungen als kurze Morgenroutine oder als Ausgleich nach einem langen Tag im Sitzen.

Häufige Fehler beim Pilates-Core-Training – und wie du sie vermeidest

Damit dein Core-Training maximal effektiv und gleichzeitig schonend für Rücken und Gelenke bleibt, lohnt sich ein Blick auf typische Fehlerquellen:

  • Zu viel Spannung im Nacken: Versuche, Schultern und Nacken bewusst zu entspannen. Wenn der Nacken schmerzt, leg den Kopf kurz ab oder wähle eine leichtere Variante.
  • Hohlkreuz in Rückenlage: Achte darauf, dass dein unterer Rücken neutral und stabil bleibt. Wenn er sich stark vom Boden löst, reduziere den Hebel (z. B. Beine höher führen).
  • Gehaltene Atmung: Atme bewusst weiter, besonders bei anstrengenden Phasen. Anspannung im Core und fließende Atmung schließen sich nicht aus.
  • Schwung statt Kontrolle: Führe jede Wiederholung langsam und konzentriert aus. Schnelle, ruckartige Bewegungen verringern den Trainingseffekt und erhöhen das Verletzungsrisiko.
  • Zu viel, zu schnell: Steigere Belastung und Übungsschwierigkeit schrittweise, damit sich Muskeln, Sehnen und Gelenke anpassen können.

Vorteile eines starken Cores im Alltag und Sport

Ein gut trainierter Core zeigt sich nicht nur optisch. Viel wichtiger sind die funktionellen Vorteile, die du in vielen Bereichen deines Lebens spürst:

  • Alltag: Heben von Einkaufstüten, Tragen von Kindern oder langes Sitzen am Schreibtisch fallen leichter und belasten den Rücken weniger.
  • Sport: Egal ob Laufen, Radfahren, Yoga oder Krafttraining – ein stabiler Rumpf verbessert Technik, Effizienz und Leistungsfähigkeit.
  • Prävention: Ein starker Core kann helfen, Rückenschmerzen vorzubeugen und Haltungsproblemen entgegenzuwirken.
  • Körpergefühl: Viele Menschen berichten, dass sie sich durch regelmäßiges Pilates aufrechter, beweglicher und wohler im eigenen Körper fühlen.

Fazit: Mit Pilates zu einem starken, funktionellen Core

Pilates bietet ein umfassendes und dennoch sanftes Training für die Körpermitte. Durch den Fokus auf Atmung, Präzision und kontrollierte Bewegung wird nicht nur die Muskulatur gekräftigt, sondern auch das Körperbewusstsein geschult. Die vorgestellten Übungen – von The Hundred über Single und Double Leg Stretch bis hin zu Plank und Side Plank – decken die gesamte Core-Muskulatur ab und lassen sich flexibel an dein individuelles Fitnesslevel anpassen.

Wenn du 2–4 Mal pro Woche ein kurzes Pilates-Programm in deinen Alltag integrierst, wirst du schon bald eine bessere Haltung, mehr Stabilität und ein stärkeres, sicheres Körpergefühl bemerken. Achte dabei immer auf eine saubere Technik, höre auf deinen Körper und steigere die Intensität Schritt für Schritt. So wird Pilates zu einem nachhaltigen Baustein für einen gesunden, belastbaren Core – und zu einem Training, das du langfristig mit Freude durchhältst.

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